Asana

Die dritte Stufe des Ashtanga Yoga ist Asana, wörtlich bedeutet es ‚Der Sitz‘ und beschreibt die Körperübungen des Yoga. Besonders in der westlichen Kultur kennt man Yoga nur als sportliche Ertüchtigung.

Im Yogasutra, dem zentraler Ursprungstext des Yoga, wird bei der Durchführung der Körperpositionen darauf hingewiesen, dass in zwei Qualitäten geübt werden soll, Stabilität und Wohlbefinden. Insbesondere das zweite Yogasutra behandelt dieses Thema, es lautet in Sanskrit: 1.2. yogascittavrittinirodhaha. Hier eine Interpretation/Übersetzung aus dem in der Quelle angeführten Buch:

„Yoga ist die Fähigkeit, sich ausschließlich auf einen Gegenstand, eine Frage oder einen anderen Inhalt auszurichten und in dieser Ausrichtung ohne Ablenkung zu verweilen.“

Im Bezug auf die Körperübungen bedeutet es, in jede Asana im richtigen Atemrhythmus hineinzugehen, bewusst zu halten und schließlich achtsam aufzulösen. Daraus ergibt sich, dass die Körperübungen in einem meditativen Zustand geübt werden. Mit der Konzentration auf den Atem sind die Sinne also vollkommen auf das Hier und Jetzt ausgerichtet.

Asana dienen außerdem dem Aufbau von körperlicher Kraft und Beweglichkeit. Im Yoga geht es jedoch nicht um Leistung, es ist kein Wettbewerb. Die perfekte Stellung zu erreichen ist nicht wichtig, sondern die Konzentration auf nur eine Sache. Wichtig ist die Balance zwischen kraftvollen Asana und Entspannung. Das Ziel des Yoga ist schließlich in Meditation so lange zu verharren bis Samadhi, die tiefe Versenkung, erlebt wird. Leute die schon Meditation geübt haben, kennen das Phänomen der Schmerzen in den Beinen, der Hüfte oder vielleicht Füßen. Asana helfen einerseits die körperlichen Grenzen zu erweitern und durch das „auspowern“ des Körpers und die innere Ausrichtung allein auf den Körperübungen zu halten. Dadurch wird die Masse an Gedanken, die sich in unseren Köpfen bewegt gezügelt und letztlich allgemein ruhiger. Jeder Mensch hat andere Voraussetzungen und so wird Asana innerhalb dieser Grenzen geübt. Manche sind recht unbeweglich, haben dafür aber viel Kraft. Manche sind sehr beweglich, sind dafür aber weniger kräftig. Das Alter und die Körpermasse haben ebenfalls Einfluss auf die eigene Asana Praxis, aber es gibt für jede/n eine Variante … und wenn man mal Schmerzen hat, tja, auch dann gibt es eine Adaptierung der eigentlichen Übung und ist kein Grund nicht zu praktizieren 🙂

Eine regelmäßige Asana Praxis führt uns ein Stück näher an schwierigere Positionen wie beispielsweise Shirshasana den Kopfstand oder Padmasana den Lotus Sitz. Um einerseits den Bewusstseinszustand und andere Seit die Körperliche Mobilität zu erreichen braucht es stete Übung. Positionen zu erlernen von denen man geglaubt hat sie niemals zu erreichen, kann einen positiven Effekt auf schwierige Lebenssituationen allgemein haben.

… und am Ende jeder noch so anstrengenden Asana Praxis steht die wohlverdiente Schlussentspannung Shavasana, eine der wichtigsten und meine persönliche Lieblingsübung 🙂 … aber dazu komme ich einem der nächsten Blog Beträge …

Quelle: Über Freiheit und Mediation. Das Yoga Sutra des Patanjali. Eine Einführung – Übertragung und Kommentar von T. K. V. Desikachar

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