Ahimsa

bedeutet auf Sanskrit wörtlich das Nicht-Verletzen. Himsa bedeutet Gewalt oder Grausamkeit, Ahimsa das Fehlen dieser. Die Gewaltlosigkeit ist eine der wichtigsten Prinzipien im Hinduismus und Buddhismus und in der Yogapraxis. Unter Ahimsa versteht man in der heutigen Zeit Freundlichkeit, Zugewandtheit, Rücksichtnahmeund einen wohlüberlegten Umgang mit allen Lebewesen und mit sich selbst.

Ahimsa ist die erste der fünf Yamas, das sind die Verhaltensregeln im 8-gliedrigen Weg des Ashtanga Yogas und ist damit der erste Schritt im Yogaweg. Das Verletzen oder Töten von Lebewesen ist untersagt bzw. auf ein unumgängliches Minimum beschränkt. Es bedeutet allerdings nicht, dass man sich im Angriffsfall nicht verteidigen darf. Die meisten denken wahrscheinlich, kein Problem, ich töte und verletzte sowieso niemanden. Hier sei gesagt, negative Gedanken wie beispielsweise das Tratschen über Menschen, ist ebenfalls eine gewaltvolle Geste. Wir sind der Meinung es sei vollkommen ok, solange sie die Personen, über die gesprochen wird, es nicht erfahren. Das Dumme ist nur, dass es auch uns und unsere Gesprächspartner in einen negativen Zustand versetzt. Auch das Töten von Tieren wie Insekten oder das Zulassen von Töten, damit wir Fleisch essen können, gehört in diese Kategorie.

Ahimsa wird in Gedanken, Worten und Taten geübt. Die Idee ist es nicht negativ über Menschen zu sprechen oder zu denken. Nachzudenken ob ich ein Insekt wirklich töten muss oder ob ich die Spinne doch in die Freiheit entlasse. Grobe Worte gegenüber sich selbst oder anderen, egal ob Mensch oder Tier, schädigen uns und unser Umfeld. Viel zu oft sind wir uns selbst gegenüber gewaltvoll, so zwingen wir uns, z. B. der Optik wegen, in nicht förderliche Verhaltensweisen – übermäßiger Sport, vergleichen mit Schönheitsidealen, beim Yoga in Posen zwingen, für die wir noch nicht bereits sind usw. und das Abwerten, wenn wir nicht entsprechen. Nicht nur Worte sind zu beachten, sondern auch der Tonfall und etwaige Gesten.

Als ich mit Yoga begonnen habe und von einer täglichen Praxis hörte, bekam ich Angst. Meine Gedanken waren rein auf die Körperübungen ausgerichtet und ich dachte mir, dass schaff ich nie. Irgendwann sagte eine/r meiner Lehrer/innen, dass gerade Ahimsa eine vergleichsweise einfache Praxis für jeden Tag wäre. Vergleichsweise deshalb, weil man mit der Aufmerksamkeit auf Ahimsa erst bemerkt, wieviel negative Gedanken man gegenüber sich selbst und anderen hegt.

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt … dementsprechend ist es ganz gleichgültig, wenn wir zu Beginn nur beobachten und bemerken was wir denken und tun. Vielleicht schaffen wir es in der ersten Zeit, nur einmal am Tag, unser Verhalten in ein freundlicheres und liebevolleres zu transformieren. Das wäre schon ein Gewinn! Dabei geht es nicht um taktieren, sich besser zu verhalten, damit man etwas bekommt (positives Feedback, gutes Karma, Erleuchtung, usw.). Mit offenem Herzen Menschen gegenüberzutreten, das ist das Ziel und es fühlt sich gut. Ganz nebenbei tragen wir zu einem guten Moment im Leben eines Mitmenschen bei. Dieser Mensch wird vielleicht diese Botschaft unterbewusst weitertragen und so weiter – eine schöne und wichtige Übung und Praxis für ein friedliches Miteinander.

2 Gedanken zu “Ahimsa

  1. Ich möchte auch gerne Yoga machen, habe schon viel positives über Yoga gelesen. Hoffe das ich dadurch meine innere Ruhe finde, von dem ganzen alltags Stress den man hat.

    Lg Lisa

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    • Liebe Lisa,
      Yoga ist eine tolle Praxis um zur Ruhe zu kommen. Ich hoffe es gibt ein geeignetes Yoga-Studio in deiner Nähe.
      Alles Liebe
      Susanna

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